Samadhi oder der traurige Eisberg





Mit großem Getöse war er vom Gletscher abgebrochen und ins Meer gestürzt. Er hatte es lange gewusst, doch nun war er entsetzt, dass es tatsächlich passierte.

Er war getrennt und fühlte sich alleine und einsam, trieb langsam weg von seinem Zuhause. Denn er kannte nichts anderes, als ein Teil des Gletschers zu sein.

Er wollte nicht weg und war traurig und verzweifelt. Wohin würde er schwimmen, was würde passieren. Er hatte Angst zu sterben.

Über Tage und Wochen konnte er nichts Anderes denken, und er sah hilflos zu, wie er immer kleiner wurde.

Doch dann fielen ihm die weisen Worte ein, die man im Gletscher sprach: Als Eisberg ist man endlich befreit aus der Gefangenschaft des Gletschers. Und wenn man schmilzt und kleiner wird, kehrt man zurück zu seiner eigentlichen Natur. Und dann ist man eins mit ihr.

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