Zukunft

Blockchain und Digitalisierung


Die Wirtschaftsunternehmen und auch Institutionen und Verwaltungen stehen unter zunehmendem Effizienz- und Kostendruck. Einsparungen, Kostenreduktion und Leistungssteigerung sind das Maß der Dinge im strengen Wettbewerb und Wachstumscredo. Dabei geben oftmals globale Aktiengesellschaften das Tempo vor und setzen Ziele, die sich vornehmlich an wirtschaftlichen Kennzahlen und den finanziellen Erwartungen ihrer Aktionäre orientieren. Die Folge sind Arbeitsplatzabbau, befristete Arbeitsverträge und vor allem der verstärkte Einsatz von Technologie.

Konsumenten haben in den letzten Jahren immer stärker gelernt, dass der Preis eines Produktes oder einer Dienstleistung im Vordergrund steht und alles vor allem billig sein muss, sowie umgehend verfügbar. Das hat unter anderem zu den enormen Erfolgen von Internetkonzernen wie ebay und amazon geführt. Kleine Geschäfte und selbst größere Handelsketten kommen zunehmend in Existenznot. Die Aufrufe von Mahnern und Warnern werden zwar beklatscht, aber verhallen, weil die persönlichen Vorteile beim Kauf im Internet einfach zu deutlich überwiegen.

Blockchain und Kryptowährungen

Computer und Internet haben die Gesellschaft und die Wirtschaft in den letzten 20 Jahren grundlegend verändert. Das kann kaum jemand bestreiten. Und kaum ist die eigentlich noch neue IT-Revolution akzeptiert, da bahnt sich schon die nächste an.

Die Blockchain-Technologie hat das Potenzial, die Welt auf den Kopf zu stellen. Entwickler und Fans schwärmen davon, was Blockchain alles möglich macht, und sie den Menschen die Kontrolle und Freiheit zurück geben könnte, indem sie die Zentralisierung der Macht in eine dezentrale Struktur verwandeln kann, in der es keine Kontrolle und keine sogenannten Mittelsmänner mehr geben muss. Alles wird in Zukunft Peer to Peer, also direkt, passieren. Jeder ist autonom, unabhängig, ja, gar seine eigene Bank.

Vieles spricht dafür, dass sich die Blockchaintechnologie durchsetzen wird, weil sie den Notwendigkeiten und Zwängen der Wirtschaft und Verwaltung wie oben beschrieben (Kostendruck und Effizienzsteigerung) in die Hände spielt. Mit Blockchain-Anwendungen wird alles noch preiswerter, noch schneller, noch sicherer und noch besser aus Sicht der Anwender. Mit der Konsequenz allerdings, dass eben Mittelsmänner wegfallen, administrative Arbeitsplätze verloren gehen und viele standardisierte Beratungsjobs, die heute noch auf Spezialwissen beruhen, ebenfalls von Blockchainanwendungen übernommen werden. Dazu zählen Ärzte, Notare, Rechtsanwälte, Architekten, Finanzberater, etc.

In der produzierenden Industrie werden Roboter und Maschinen in die Lage versetzt, autonom ohne menschliche Kontrolle miteinander zu kommunizieren und zu arbeiten. Logistikanwendungen können ohne menschliche Beteiligung Produkte direkt von der Werkbank an den Endkunden versenden, vermutlich mit Drohnen oder selbstfahrenden Transportsystemen. Das bedeutet, dass Produkte auf Einzelwunsch und -bestellung vollautomatisiert hergestellt und versendet werden. Der gesamte Zwischenhandel könnte verschwinden oder sich auf kleine Nischen spezialisieren müssen.

Heute in der Entstehung befindliche Anwendungen sind bereits in der Lage, das klassische Bankwesen überflüssig zu machen. Banken sind aus Blockchainsicht Dinosaurier, die in ihrer heutigen massigen, trägen und teuren Form nicht überleben werden.

Eine weitere Branche sind die Medien, die in ihrer zentralisierten Form in den letzten Jahren sehr in die Kritik geraten sind. Die Zeit, in der Verlagschefs und Chefredakteure darüber entschieden, was der Kunde zu lesen, zu sehen oder zu hören bekommt, könnten sehr bald vorbei sein. Dezentralisierte Newsportale werden eine vom Leser selbst kontrollierte Nachrichtenlandschaft gestalten, die eine wesentlich breitere, politisch nicht gesteuerte und vielseitigere Informationsquelle bilden, die zudem vermutlich kostenlos sein wird. Damit wären die Zeiten von zentraler Propaganda und Manipulation Geschichte.

Vermutlich könnten so ziemlich alle Lebensbereiche einer modernen Gesellschaft in wenigen Jahren nicht wieder zu erkennen sein. Die Schnelligkeit des Wandels hängt dabei allerdings von der Akzeptanz der breiten Massen und vor allem vom Widerstand der betroffenen Branchen ab. Ersteres lässt sich recht schnell beantworten, denn bereits heute hat nahezu jeder ein Smartphone, das die Basis ist für Blockchain-Anwendungen ist. Mit dem Smartphone ist zukünftig jeder seine eigene Bank und sein eigener Händler. Die daraus resultierenden Vorteile werden fast jeden unmittelbar überzeugen. Zweiteres wird zwar für die Branchen zum Problem, die eventuell einen nahezu tödlichen Stoß bekommen, aber bereits heute haben viele, vor allem global agierende Unternehmen die Vorteile und Notwendigkeiten der Blockchaintechnologie erkannt und werden sie für eigene Ziele nutzen. Das wird dem Wandel eher noch zusätzlichen Schwung geben.

Eine weitere Blockchain-Anwendung soll nicht verschwiegen werden, auch wenn die Konsequenzen noch überhaupt nicht übersehbar sind. Mit der sicheren und nicht änderbaren Übermittlung von Daten (= Blockchain) lassen sich auch Wahlen dezentralisieren, von der lokalen Abstimmung bis hin zu nationalen Wahlen. Damit ist theoretisch und praktisch die Tür geöffnet zur direkten Demokratie. Jeder ist in der Lage, mit seinem Smartphone einen Kandidaten oder eine Partei direkt und nicht manipulierbar zu wählen, und der Kandidat/die Kandidatin kann sicher sein und transparent einsehen, wieviele Wähler ihn/sie gewählt haben. Diese Möglichkeit macht das klassische und veraltete und Manipulations anfällig Wahlsystem unnötig. Wahlen sind in Zukunft zu jeder Zeit und zu jedem Anlass möglich. Ergebnisse sind unmittelbar verfügbar und sicher, weil die Blockchain kontrolliert, dass jeder nur einmal wählt und nur zu einer bestimmten Frage seine Stimme erhebt (nicht abgibt und in eine Urne wirft, wie bislang).

Bevor sich letzte Anwendung durchsetzt, ist es wohl noch ein längerer und steiniger Weg des politischen Widerstandes. Aufhalten wird die Option sich aber vermutlich mittel- oder langfristig nicht, vor allem, weil die junge Generation leidenschaftliche Blockchain-Verfechterin ist und eine andere und bessere Welt will.

Abschließend will ich aber noch konkret auf die Konsequenzen ansprechen, die sich oben bereits andeuteten. Man muss es deutlich sagen und sich bewusst machen. Der Wandel der Gesellschaft wird Millionen Arbeitsplätze kosten, in der Wirtschaft (Industrie und Handel) genauso wie in den Verwaltungen (Ämter, Agenturen, Institutionen).

Standardisierte Arbeit von Menschen wird nicht mehr benötigt. Sie ist zu teuer und zu langsam und an viel zu viele Restriktionen geknüpft (Arbeitszeiten, Urlaub, Krankheit, Kosten). Das können Maschinen, Roboter und Computer in Zukunft besser und billiger. Man muss diesbezüglich in Betracht ziehen, dass Künstliche Intelligenz und Quantencomputer die technologischen Möglichkeiten zusätzlich erweitern. Die wenigen neuen Jobs, die entstehen, sind hochspezialisiert und Technologie bezogen. Sie können den Millionenverlust niemals auffangen.

Was passiert also mit dem Heer an Arbeitslosen ? Werden sie eine Revolution anzetteln und die Vergangenheit zurück fordern ?

Das wird kaum möglich sein, und eigentlich wollen ja vermutlich die meisten von den Modernisierungen profitieren. Aber wer kauft die von Maschinen produzierten Produkte und Dienstleistungen, wenn niemand mehr ein Einkommen hat ? Was bringt es, wenn ich meine eigene Bank bin, aber kein Geld habe ?

Die Antwort ist so offensichtlich wie einfach: das bedingungslose Grundeinommen.







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