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Das Unterbewusstsein | unbewusst leben


Das Unterbewusstsein - unbewusst leben Das Unterbewusstsein beschreibt den Teil unseres Lebens und unseres Seins, der automatisch abläuft, ohne dass es uns bewusst ist, also ohne, dass wir darüber nachdenken oder irgendwie aktiv werden müssen. Das Unterbewusstsein steuert den Großteil unseres Verhaltens, allerdings in Abhängigkeit vom Bewusstseinsniveau jedes Einzelnen. Bei Kindern sind es nahezu 100%, bei bewusst lebenden Menschen sind es weit weniger. Jedoch leben die allermeisten Menschen zu mindestens 90% unbewusst.

Sinn und Aufgabe des Unterbewusstseins ist, schnell und energiesparend auf Reize oder Aufgaben zu reagieren, ohne einen möglicherweise langwierigen, langsamen und energieintensiven Denkprozess in Gang zu setzen. Dies wird offensichtlich klar, wenn auf eine akute Gefahrensituation reagiert werden muss. Dann sind bestimmte Reaktionsformen bereits einprogrammiert und laufen automatisch und spontan ab.

Aber auch bei täglichen Routinearbeiten oder wiederkehrende Herausforderungen laufen unbewusste Prozesse ab. Gelerntes Verhalten geht sozusagen in "Fleisch und Blut" über und muss nicht ständig neu durchdacht werden. Wenn man einmal etwas wie Skilaufen, Rad- oder Autofahren gelernt hat, laufen die meisten Prozesse bei der Ausübung unbewusst und automatisiert ab.

Gelerntes Verhalten kann dabei auf eigenen Erfahrungen, auf Übung und Training oder auf Kopieren und Übernehmen von Vorbildern stammen. Aber nicht nur Verhalten, sondern v.a. auch Überzeugungen, Glauben und Werte werden unbewusst übernommen, zumeist von den Eltern, Geschwistern oder Freunden.

Das Unterbewusstsein funktioniert ähnlich einem Betriebsprogramm eines Computers, das im Hintergrund läuft und alles automatisch, so wie gelernt, steuert. Dabei werden tägliche Wahrnehmungen und neue Reize und Eindrücke mit dem Programm abgeglichen und entsprechend als gültig oder als nicht gültig bzw. relevant oder irrelevant eingestuft. Auch dies läuft normalerweise unbewusst ab, es sei denn, man nimmt bewusst wahr, denkt und handelt bewusst, was allerdings wiederum Übung und Anstrengung bedarf.

Die meisten Menschen verhalten sich unbewusst so, wie ihr Programm dies vorgibt, also entsprechend dem von den Eltern oder Freunden Übernommenem oder durch eigene Erfahrungen Erworbenem. Da dies der bekannte und einfache, also weniger energieintensive Weg ist, haben sie kaum Interesse daran, ihr Programm mit den Überzeugungen, den Glaubenssätzen oder den Werten und Einstellungen in Frage zu stellen und zu verändern. Daher reagieren sie auf ähnliche Reize und Herausforderungen immer gleich, selbst wenn das Resultat nicht allzu erfolgreich oder gut ist. Und sie trauen sich auch nicht oder nur sehr selten, ein anderes Verhalten auszuprobieren. Lieber ein bekanntes suboptimales Ergebnis, als ein unbekanntes und riskantes. Ihr Unterbewusstsein hätte damit ein Problem und signalisiert dies mit Unsicherheits- und Angstgefühlen. Allerdings nur anfänglich, denn das Unterbewusstsein lässt sich durchaus bewusst verändern, indem man neues bewusstes Verhalten und Denken trainiert. Man kann das Programm durchaus umschreiben und Angst überwinden.

Bewusstsein und Unterbewusstsein sind nicht vollständig von einander getrennt, sondern beeinflussen sich gegenseitig. So sind bewusste Prozesse wie Erinnern, Denken, Wollen und Wissen vom Unterbewusstsein geprägt. Zum Beispiel können Blockaden oder starke Glaubenssätze verhindnern, neues Wissen zu erwerben oder vorhandenes in Frage zu stellen, oder auch verhindern, etwas zu wollen oder auch nicht zu wollen. Und insbesondere das Denken ist stark von unbewussten Prozessen und Programmen bestimmt. Zum einen, weil sie dem Denken Grenzen und Tabus setzen, zum anderen weil freies Denken Energie kostet und dem unbewussten Betriebsprogramm damit widerspricht, da dieses den einprogrammierten einfachen und schnellen Weg präferiert: "Das mache ich schon immer so." Oder: "Das glaube ich nicht."

Es kann sehr anstrengend und frustran sein, jemanden unbewusst Denkenden und Handelnden von etwas überzeugen zu wollen, das seinem Glauben und seinen Überzeugungen entgegen gesetzt ist. Er wird diese versuchen zu verteidigen, so lange es geht, selbst wenn sie nicht wahr sind oder zu fehlerhaftem Verhalten führen. Sein unterbewusstes Betriebsprogramm will nicht, selbst wenn es gegen jede Vernunft ist und zu falscher Wahrnehmung führt.

Im Unterbewusstsein sind emotionale Erfahrungen gespeichert, selbst solche, an die wir uns gar nicht mehr erinnern können, z.B. weil sie in unserer frühen Kindheit geschehen sind. Das können gute und schöne Erfahrungen sein oder auch schlechte uund grausame. Die gespeicherten Eindrücke tauchen dann unbewusst in vergleichbaren Situationen wieder auf und können Freude und Glück, aber auch Angst und Abscheu auslösen und zu unbewussten Blockaden führen.

Das Unterbewusstsein ist maßgeblich verantwortlich dafür was wir wahrnehmen und wie wir wahrnehmen. Glaubenssätze, Einstellungen und Überzeugungen sind Wahrnehmungsfilter, die bestimmte Reize aus der Außenwelt durchlassen und bewerten, je nach dem, wie gültig und relevant sie für unsere aktuelle Lebenssituation sind. So werden irrelevante Reize ausgefiltert und gar nicht wahrgenommen, damit wir nicht ständig mit einem Datentsunami überfordert sind. Relevante Reize hingegen können einen enormen Wert bekommen und sogar zu einer Überbewertung führen, die unsere ganze Aufmerksamkeit bekommen. Dies kann mit Erfahrungen aus der Vergangenheit zusammenhängen, die uns vielleicht nicht bewusst sind, die aber starke Emotionen verursachen.

Was bringt uns das Wissen über das Unterbewusstsein ? Kann man etwas ändern ?

Wenn das eigene Leben von Zufriedenheit, Erfolg und Glück gekennzeichnet ist, scheint alles ok zu sein, und man muss sich keine Gedanken über das Unterbewusstsein oder das Bewusstsein machen. Doch bei wem ist das ausnahmslos so ? Die meisten Menschen haben Probleme, trauen sich nicht, weil sie unsicher sind oder Angst haben, machen Fehler oder kommen gar mit ihrem eigenen Verhalten, den Gefühlen und den eigenen Überzeugungen nicht klar.

Wer versucht, sich selber besser zu verstehen und zu ergründen, warum manches im Leben nicht wunschgemäß läuft, muss sich mit dem Unterbewusstsein auseinandersetzen und verstehen lernen, wie es funktioniert. Nur dann ist es möglich, die richtigen Stellschrauben zu finden und zu verstellen, so dass das Leben bewusster und damit mit mehr eigener Kontrolle und Steuerung ablaufen kann.

Besonders wichtig dabei scheint zu sein, herauszufinden, warum bestimmte Verhaltensweisen und Emotionen auftauchen und zu Fehlern oder Blockaden oder Ängsten führen. Die eigenen in der Kindheit oder später erworbenen Programme zu erkennen und zu verändern, kann das Leben deutlich vereinfachen und verändern. Besonders übernommene Überzeugungen, Einstellungen und Glaubenssätze können und sollten hinterfragt werden, ob sie nicht vielleicht das eigene Leben in die falsche Bahn leiten oder einer positiven Entwicklung im Wege stehen.

Je bewusster das Leben abläuft, desto weniger funktioniert es fremdbestimmt und unzufrieden. Vor allem führt es dazu, sich selbst besser zu verstehen.


Manipulation

Wer sein unterbewusstes Verhalten und die entsprechenden Programme erkennt, wird alsbald feststellen, dass der Manipulation des eigenen unbewussten Verhaltens und Denkens Tür und Tor geöffnet sind. Die einfachen Reiz-Reaktionsmuster des unbewussten Verhaltens können ausgenutzt werden, um das Denken und Verhalten des Einzelnen und der Masse zielgerichtet zu manipulieren und zu steuern. Produktwerbung, Public Relations (PR), Politik, Medien und Kirchen zielen exakt auf die unterbewussten Programme ab, um erwünschtes oder auch unerwünschtes Verhalten zu kontrollieren.

Wer dies erkennt und bewusst wahrnimmt, lässt sich weniger gut steuern und macht sich eigene Gedanken und entscheidet bewusst.


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