bsur - sei wie Du bist
Samadhi

Das Wesen der Zeit


Zeit Wenn wir Zeit beschreiben sollen, dann tun wir dies gewöhnlich mit der Gliederung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und verstehen darunter eine Abfolge von Geschehnissen, die sich in einem linearen Zeitstrahl befinden. Für die allermeisten ist das klar und logisch.

Wenn wir uns jedoch fragen, wo denn diese Geschehnisse stattfinden, wird die Sache schon etwas komplizierter. Die Vergangenheit hat bereits stattgefunden und ist nicht mehr real. Die Geschehnisse sind in unserer Erinnerung gespeichert, befinden sich also in unserem Geist.

Mit der Zukunft verhält es sich ähnlich, aber anders. Die Zukunft hat noch nicht stattgefunden, sondern entstammt unseren erwartungen und Vorstellungen über möglich zukünftige Geschehnisse, seien sie erwünscht oder gefürchtet. Auch die Zukunft findet also in unserem Geist statt.

Damit können wir sagen, dass Vergangenheit und Zukunft nicht real sind, sondern Phänomene unseres Geistes. Wobei diese sich von Individuum zu Individuum sehr unterschiedlich ausgestalten können. Die Vergangenheit und die Zukunft gibt es also gar nicht.

Und doch befinden sich die meisten Menschen permanent in Gedanken an die Vergangenheit oder die Zukunft und lassen ihr Leben davon sehr stark bestimmen. Sie leben quasi ständig dort.

Das Leben findet jedoch weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft statt. Es findet im Jetzt, im Augenblick, in der Gegenwart statt. Also in einem kurzen Moment, der noch nicht Zukunft ist, aber schnell zur Vergangenheit wird. Und nur dieser Moment, dieser Augenblick ist reale Gegenwart, ist das reale Leben.

Daraus lässt sich schließen, dass es die Zeit in der Realität gar nicht gibt. Es gibt immer nur einen Augenblick der Gegenwart, den wir wahrnehmen und direkt in geistige Erinnerung umwandeln. Vergangenheit und Zukunft finden nur im Geist statt, nicht in der Realität des Erlebens.

Zeit Unser (unruhiger) Geist jedoch macht einen unendlichen Zeitstrahl aus allen gegenwärtigen Erlebnissen mit dem oftmals fatalen Ergebnis, dass wir den Augenblick gar nicht mehr bewusst wahrnehmen und ihn mit geistiger Aktivität der Erinnerung an Vergangenes oder Vorstellungen von Zukünftigem überlagern und ausblenden.

Die Kunst des Lebens besteht jedoch darin, den Augenblick zu erkennen und zu erleben, und zwar in jedem Moment der realen Gegenwart; ohne zu denken.

Die Kunst der Meditation will genau dies erreichen, indem sie Gedanken ausschaltet und sich auf den Augenblick konzentriert, wahrnimmt, was gerade im Moment real passiert (z.B. die eigene Atmung, den Gesang der Vögel oder das Rauschen des Windes in den Bäumen oder das der Wellen am Strand).
Gedanken sind immer in der Vergangenheit oder der Zukunft, die Gegenwart kann man nicht denken, die kann man nur wahrnehmen. Zeit wird irrelevant. Das ermöglicht, sich selbst mit der Energie des lebendigen Augenblicks zu verbinden und sie auf und in sich wirken zu lassen. Dies führt zu Bewusstseinserweiterung. Manche bezeichnen es als Verbindung mit der Schöpfung oder Gott aufzunehmen.

Die geistige Beschäftigung mit der Vergangenheit und der Zukunft ist unsinnig, weil beides nicht veränderbar ist. Natürlich kann man aus vergangenen Erfahrungen lernen und man kann sich Ereignisse in der Zukunft wünschen, aber doch nur im Geiste. Leben kann man nur in jedem Moment, und der ist zeitlos.



Lesen Sie auch Das Leben und Bewusstseinsentwicklung



Das Buch 'Liebe, Freude, Harmonie' bei amazon.de kaufen =>>


bsur

puravida