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Samadhi

Wahrnehmung, Gehirn und Bewusstsein


Zwischen Anhängern eines materialistischen und denen eines spirituellen Weltbildes besteht eine grundsätzliche Meinungsverschiedenheit über die Existenz und das Wesen des menschlichen Bewusstseins. Während die einen es strikt im Gehirn und als Gehirnfunktion erklären wollen, ohne es bislang jedoch lokalisieren zu können, behaupten die anderen, das Bewusstsein sei nicht Teil des Körpers, sondern befinde sich auf einer eigenen Dimension und funktioniere auch unabhängig vom Gehirn.

Es geht bei Gehirn- und Bewusstseinsforschung um die Klärung der Fragen, wie Wahrnehmung stattfindet, welche Aufgaben das Gehirn hat, was Unterbewusstsein ist und was das menschliche Bewusstsein ausmacht, also letztlich den Menschen.

Es geht dabei auch darum, Phänomene wie u.a. Nahtoderfahrungen, Kontakte zu Verstorbenen, Hellsehen, Hypnose und Wunder zu erklären.

Einigkeit scheint darüber zu bestehen, dass das Gehirn den menschlichen Körper über nervale und biochemische Prozesse steuert, und dass es Signale aus der Umwelt in Form von Sinnesreizen aufnimmt und verarbeitet. Schwierig aber wird es bereits bei der Frage, wo die verarbeiteten Informationen gespeichert werden. Ist das Gedächtnis im Gehirn verortet ?

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Wie funktioniert Wahrnehmung ?

Wir nehmen die Welt mit unseren fünf Sinnen (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen) wahr. Die Informationen aus der Umwelt werden über elektrische Reize an das Gehirn gesendet, wo sie aufgenommen und verarbeitet werden. Was bedeutet dies ?

Das Gehirn hat die Aufgabe, die Fülle an Informationen, die ständig vermittelt werden, zu filtern, weil wir sie ansonsten gar nicht bewältigen könnten. Es prüft die Informationen also nach verschiedenen Aspekten, und zwar mit dem Ziel, nur diejenigen weiter zu beachten, also als "wahr zu nehmen", die für unser Funktionieren und Überleben wichtig sind. Dazu stellt sich das Gehirn quasi folgende Fragen:

  • Sind die Informationen bereits bekannt oder sind sie neu ?
  • Sind die Informationen relevant ?
  • Sind die Informationen potenziell gefährlich ?

Bewusstsein und Wahrnehmung Um diese Fragen beantworten zu können, muss es lernen, Informationen zu bewerten. Dies geschieht im Laufe der Zeit durch Erfahrung und durch Einsicht. Für kleine Kinder sind Informationen zumeist neu, ob sie relevant und gefährlich sind, lernen sie durch Beobachtung derjenigen, mit denen sie eng zusammenleben (zumeist die Familienmitglieder). Dabei kopieren sie deren Wahrnehmung.

Ältere Menschen haben bereits einen gewissen Erfahrungs- und Erkenntnisschatz, so dass viele Informationen nicht mehr neu sind und stärker danach beurteilt werden, ob sie relevant sind. Dabei bestimmen sich bereits gebildeter Glaube, Einstellungen, Überzeugungen und Interessen, was Relevanz hat und was nicht. Bekannte Informationen verstärken sich, unbekannte oder als irrelevant eingestufte bleiben unberücksichtigt.

Dies reduziert die Wahrnehmung von Informationsreizen ganz erheblich und erleichtert das Leben bzw. den Umgang mit der vorhandenen Informationsflut.

Die Filterung und Reduktion von Information ist eine ganz wesentliche Funktion des Gehirns, die darin mündet, dass alles Relevante in einer Art Programme abgespeichert wird, die dann automatisch ablaufen.

Das nennen wir Unterbewusstsein. Es hat den Zweck, Reaktionen auf Umweltreize extrem schnell und ohne Einbeziehung des langsamen und energieaufwendigen Denkapparates ablaufen zu lassen. Diese Reaktionen sind emotionsgebunden und vermittelt, was sie so schnell macht. Emotionen brechen meist unmittelbar hervor, noch bevor man denken kann. So kann auf Gefahren oder immer wiederkehrende Situationen schnell, effektiv und energiesparend reagiert werden, oft ohne dass es bewusst wird. Das Vorhandensein des Unterbewusstseins dient dem Überleben und der Erleichterung des Lebens.

Dabei ist irrelevant, ob die aufgenommenen Informationen real sind, manipuliert oder virtuell. Hier kann das Gehirn keine Unterscheidung leisten. Es behandelt alle eingehenden Informationen gleich.

Auch kann das Gehirn nicht die Folgen abschätzen, d.h., es weiss nicht, zu welchen Konsequenzen die als relevant eingestuften Wahrnehmungen führen, ob diese positiv oder negativ oder nützlich oder schädlich sind. Die Programme des Unterbewusstseins laufen einfach ab, egal was sie bewirken.

Die Programme der meisten Menschen sind mit gelernten und übernommenen Verhaltensweisen programmiert, die aus der ganz frühen Kindheit stammen. Darin sind Überzeugungen, Einstellungen, Glauben und Ansichten anderer Menschen verankert, zumeist die der Eltern und Geschwister. Und selbstverständlich sind die Informationen der Gesellschaft darin gespeichert, die öffentliche Meinung, der Zeitgeist, Normen und Werte.

Im Resultat bestimmt die Bewertung der Relevanz der Informationen vermittels der in den Programmen ablaufenden Glaubenssätze und Einstellungen die individuelle Wahrnehmung und damit persönliche Wahrheit. Und in der weiteren Folge bestimmen diese Programme auch die Konsequenzen, die in Erfolg, Misserfolg, Glück, Unglück, Zufriedenheit oder Unzufriedenheit münden.

Wie ich denke und wahrnehme, so gestaltet sich mein Leben !

Wichtig ist zu erkennen, dass es für die Wahrnehmung, also das individuelle Wissen über die Welt keines Bewusstseins benötigt, es reicht, wenn diese Prozesse unterbewusst ablaufen.

Allerdings wird jemand, der nicht bewusst denkt, es praktisch nicht gelernt hat, jegliche Informationen entweder gar nicht wahrnehmen oder abstreiten oder als irrelevant einstufen, die nicht mit seinen programmierten Überzeugungen oder seinen Glaubenssätzen übereinstimmen. Deshalb ist es sehr schwierig, diesen Menschen anderes Wissen nahe zu bringen, selbst wenn es im Falle von Krankheit und Misserfolg besser für sie wäre. Ihre Programmierung wird neue Informationen zunächst und lange als irrelevant einstufen und ignorieren. Diese Menschen werden sie nicht wahrnehmen / für wahr nehmen. Sie werden keinen Eingang in das jeweilige Verhalten finden. Wobei das größte Problem darin besteht, dass es denjenigen eben nicht bewusst ist. Sie wissen nicht, dass sie von Programmen gesteuert werden, die von dritten übernommen wurden.

Fazit: die Wahrnehmung und damit die Realität jedes Einzelnen wird durch unterbewusste Programmierungen bestimmt. Das Gehirn fungiert als Informationsfilter, der die Programme füttert, aber weder darüber befindet, ob die Informationen real sind, noch welche Konsequenzen die Wahrnehmung hat, wenn sie in der Folge zu Verhalten führt.

Phänomen Hypnose: Menschen, die sich in hypnotischer Trance befinden, sind interessante Beispiele dafür, wie Wahrnehmung manipuliert werden kann. Es ist ohne Probleme möglich, ihnen zu suggerieren, dass sie etwas sehen, hören, schmecken oder riechen, was entweder gar nicht vorhanden ist oder in einer anderen Form. So kann jemand voller Genuss in eine Zitrone beissen und entzückt sagen, dass es sich um einen süßen und schmackhaften Apfel handele. Der Hypnotisierte ist vollkommen davon überzeugt, es handele sich um einen Apfel.

Es ist also möglich, von außen in den Wahrnehmungsprozess einzugreifen und ihn zu beeinflussen. Das bedeutet, dass die wahrgenommene Realität änderbar ist, indem die Information an das Unterbewusstsein geändert wird. Dies kann fundamentale Konsequenzen für das Verhalten und das Leben des Einzelnen haben. Es geht um die Beeinflussung von Glauben, Einstellungen und Überzeugungen im Unterbewusstsein und damit um das, was wahr ist bzw. um das, was für wahr genommen wird.

Was ist Bewusstsein ?

Im Gegensatz zur unterbewussten Programmierung, die automatisch abläuft, geht es beim Bewusstsein um aktives Wissen. Es geht darum, zu wissen, was geschieht, warum man sich wie verhält, welche Art von Information man wahrnimmt und welche Konsequenzen die Wahrnehmung hat.

Während das Unterbewusstsein lediglich das Überleben sichern und das Leben vereinfachen soll, kann das Bewusstsein die Wahrnehmung erweitern, hinterfragen und auf eine höhere Ebene bringen. Bewusstes Wahrnehmen vermeidet die erlernten automatisierten Filter des Gehirns und versucht, Informationen ungefiltert zu betrachten. Es bedient sich der Fähigkeit des Gehirns, aktiv zu denken, zu analysieren und zu erkennen. Dadurch ist man in der Lage, das eigene Leben bewusst und nach eigenen Wünschen zu gestalten.

Aber es kann Informationen auch unter Umgehung des denkenden Gehirns aufnehmen und erkennen. Dies findet u.a. in Meditationspraktiken statt. Und insbesondere Phänomene außerkörperlicher Wahrnehmungen scheinen zu bestätigen, dass Bewusstsein ohne Gehirnfunktionen vorhanden ist. Dann, wenn Menschen exakt beschreiben können, was sie wahrgenommen haben, als ihr Körper samt Gehirn bereits nicht mehr lebendig bzw. nicht in Funktion waren.

Ist Bewusstsein also vom materiellen Körper unabhängig ? Moderne Bewusstseinsforschung geht zunehmend davon aus, dass Bewusstsein eine Art energetisches Feld sein könnte, das in einer höheren Dimension jenseits der Materie existiert. Dieses Feld speichert Informationen, bzw. besteht aus Informationen. Ein sogenanntes universelles Bewusstseinsfeld wird als Urgrund aller Existenz bezeichnet, in dem alle Informationen bereits vorhanden sind, sowohl vergangene als auch zukünftige.

Zeit im Sinne einer auf vier Dimensionen begrenzten Welt scheint es nicht zu geben, alles ist immer verfügbar. Die Frage ist, ob und wie ein Mensch auf dieses Feld Zugriff haben kann ?

Wenn er es kann, ist es ohne weiteres denkbar, an vergangene Informationen jeder Art genauso heran zu kommen, wie an zukünftige. Dies könnte Erlebnisse aus früheren Leben genauso wie Hellsehen und Zukunftsvoraussagen leicht möglich machen.

Manche Forscher gehen noch weiter und behaupten, das universelle Energiefeld beinhalte alle möglichen Potenziale. Also alle denkbaren Möglichkeiten der materiellen und spirituellen Realisierung. So, wie es die Quantenphysik proklamiert, die ebenfalls nahelegt, dass alles bereits in einem energetischen Zustand vorhanden ist, und alles entsprechend daraus hervorgeholt werden kann. Wodurch ? Durch Bewusstsein.

Woraus sich die Frage ableitet, ob es jedem ohne weiteres möglich ist, alles zu realisieren ? Die Antwort kann nur lauten, dass es vom Bewusstsein abhängig ist. Also vom Grad des Bewusstseins.

Einem Menschen mit sehr hoch entwickeltem Bewusstsein, der also seine unterbewusste Programmierung weitestgehend überwunden hat, kann es möglich sein, Dinge oder Geschehnisse aus dem universellen Feld hervorzuholen, die andere als Wunder bezeichnen und nicht verstehen (siehe Jesus Christus).

Daraus folgt konsequenterweise, dass das Bewusstsein die Materie dominiert, dass Materie eine Folge von Bewusstsein ist.

Je höher der Grad des Bewusstseins, desto größer die Möglichkeiten, Dinge und Geschehnisse zu realisieren, also ein Schöpfer zu sein.

Wie kann man ein höheres Bewusstsein erlangen ?

Bewusstwerdung hat mit Erkennen und Wissen zu tun. Dazu ist es notwendig, den oben beschriebenen Wahrnehmungsprozess, der die eigene Realität bestimmt, zu erkennen und zu verstehen. Denn die Programme des Unterbewusstseins bestimmen die Glaubenssätze und Überzeugungen, und die blockieren Bewusstseinsentwicklung. Zumal sie sehr stark von Interessen Dritter beeinflusst oder gar gesteuert werden (gezielte Manipulation durch Eltern, Lehrer, Medien, u.s.w.).

Die unterbewussten Programme sind nicht nur verantwortlich für falsches Verhalten, Misserfolg, Unglück und Krankheit, sondern sie verhindern bzw. beschränken den Zugriff auf das Bewusstseinsfeld, wenn sie suggerieren, dass das Unsinn ist, nicht möglich oder nicht vorstellbar. Es sind die Glaubenssätze, die bestimmen, welche Art von Zugriff auf das Feld möglich ist. Die meisten Menschen haben kaum Zugriff, weil sie nicht sehr bewusst leben. Sie wissen nichts, weil sie nichts wissen wollen. Sie beschränken sich selbst über ihre Glaubenssätze und wollen lieber mit ihren unterbewussten Programmierungen leben. Weil sie sich dort auskennen, und weil das nicht so anstrengend ist (Energieeinsparung: selbst denken ist anstrengend).

Spirituelle Lehrer und hoch bewusste Menschen wissen und beweisen jedoch, dass nahezu alles möglich ist, weil alles bereits vorhanden ist im universellen Feld. Jesus z.B. sagte: "Und alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr's empfangen."

Und vor ihm hatte Gautama Buddha bereits erkannt: "Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt."

Es geht also um unsere Gedankenwelt. Wir müssen wissen und erkennen, woher sie kommt, und wir müssen und können erkennen, welche Gedanken (Glaubenssätze) uns bestimmen, wo wir selbst unsere Grenzen setzen. Alles ist möglich, wenn wir unsere inneren Gedankenblockaden aus den unterbewussten Programmierungen abbauen.

Unser Gehirn ist in der Lage, Zugriff auf das Bewusstseinsfeld zu nehmen, wenn wir es lassen. Dazu müssen wir uns aber von gewissen Glaubenssätzen befreien, und der wichtigste ist, dass das Bewusstsein Teil des Gehirns ist. Wer so denkt, verhindert den Zugriff, weil er sich auf sich selbst beschränkt, und das impliziert allen Zweifel und alle Unsicherheit bzgl. des eigenen Lebens.

Das Gehirn hat Funktionen, so wie es Muskeln haben. Man muss es trainieren. Bewusst denken, also Zugriff auf das Bewusstseinsfeld nehmen, kann man lernen. Wir sind nicht unser Gehirn, es ist lediglich ein Denk-Werkzeug, ein Wahrnehmungs-Filter und ein Sende- und Empfangsorgan für Informationen.

Wir sind Teil des Bewusstseinsfeldes. Wie groß dieser Teil ist, bestimmen wir selbst. Und damit, was uns möglich ist. Grundsätzlich alles !

Gott hat den Menschen nach seinem Bilde erschaffen. Der Mensch ist damit in der Lage göttlicher Schöpfer zu sein. Das gilt es zu erkennen.


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